Das ist MEP

Corinna Reick (Abitur 2009, 6.v.l.) erklärt hier, was den Geist des MEPs ausmacht. Wenn Sie wissen wollen, was das "Modell Eruopaparalement" genau ist, dann lesen Sie weiter.
Corinna Reick (Abitur 2009, 6.v.l.) erklärt hier, was den Geist des MEPs ausmacht. Wenn Sie wissen wollen, was das "Modell Eruopaparalement" genau ist, dann lesen Sie weiter.

Der MEP-Spirit, der Geist des MEP`s, sind die Dinge, die sich eher unbewusst einschleichen. Es sind Werte wie Toleranz, Neugierde und Aufgeschlossenheit fremden Meinungen und Menschen gegenüber. Die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben, Gesprächs -bereitschaft und die eben schon angesprochene Fähigkeit zum Kompromiss. Der MEP`ler wird unweigerlich auch ein bisschen zu einem Kosmopoliten. Als solcher vertritt er nicht zwingend die Politik der EU oder geht mit Verlauf des europäischen Prozesses konform, sondern kann sich frei, aber mit Bedacht über diese und andere internationale Themen äußern. Diese Werte helfen nicht nur in politischen Diskussionen, in welchen sie jedoch in der Realität zu wenig vorkommen, sondern auch im Alltagsleben.

Vom Zeltplatz in den Bundesrat.

Morgens um 7 Uhr kriechen die ersten Jugendlichen aus ihren Zelten und suchen die Duschräume auf. Die nasskalte Witterung im Frühjahr 2001 hat den Boden tief aufgeweicht. Nichts deutet darauf  hin,  dass die etwa 100 Schülerinnen und Schüler 2 Stunden später adrett und formell gekleidet in verschiedenen Bonner Ministerien mit ihren Sitzungen beginnen. Dabei sind auch erstmals 10 Oberstufenschüler (MSS 11) des Hilda-Gymnasiums, die von Herrn Ide begleitet wurden. Die Abschlussveranstaltung fand im alten Bonner Wasserwerk statt, dem zeitweiligen Sitz des Bundestages.

Das Grundmuster des Simulationsspiels ist folgendermaßen angelegt:
Jedes Bundesland  schickt 10 , ab 2004 nur noch 8 SchülerInnen zum deutschen „Modell Europa Parlament ( = MEP.de), die als Delegation die politischen Positionen eines zugewiesenen EU-Landes zu vertreten haben. Die SchülerInnen bereiten sich absolut selbstständig auf aktuelle europäische Probleme vor. In „multinational“ zusammengesetzten Ausschüssen erarbeiten sie in 2 Tagen Resolutionen unter der Leitung von erfahrenen MEP‘lern. Alle Resolutionen werden in der 2-tägigen Plenardebatte diskutiert und zur Abstimmung gestellt.
Die erfahrenen MEP’ler schlagen qualifizierte Delegierte vor, die nach Abstimmung mit den Lehrern auf  die europaweiten MEP’s  geschickt werden. In den Anfangsjahren waren dies meist 20, ab 2005 wurden  es 30 deutsche Vertreter. Diejenigen, die sich dort bewährt haben, können im Folgejahr einen der Ausschüsse in Berlin leiten. Aus diesem Kreis werden wiederum die 3 Präsidenten für das kommende MEP in Berlin gewählt. Auf der EU-Ebene ist eine ähnliche „Karriere“ möglich.

Ab dem Jahr 2002 findet das Simulationsspiel in Berlin statt. Als Unterkunft dient ein sehr bescheidenes Jugendgästehaus in Berlin Tegel. Die Tagungsräume stellen die sehr gut ausgestatteten Landesvertretungen zur Verfügung und für die Plenarsitzungen darf das MEP an zwei Tagen den Bundesrat benutzen.
Seit 2003 ist Herr Gras der begleitende Lehrer.

Der „MEP-Spirit“

Corinna Reick (Abitur 2009) sagte in ihrer Eröffnungsrede beim ersten regionalen MEP (Januar 2008) im Koblenzer Rathaus folgendes:
„Warum tun die sich das an? Was bewegt sie dazu, zusammen mit ca. 50 Jugendlichen aus 4 verschiedenen Koblenzer Schulen eine Sitzungswoche des MEP-DEK ( = Deutsches Eck Koblenz ) durchzuführen? Wir alle wussten, dass es sehr viel Arbeit ist, ein solches Event ins Leben zu rufen. Wir wussten, dass eine umfangreiche Vorbereitung notwendig sein würde, und wir wussten auch, dass es eine anstrengende und turbulente Woche wird. Trotzdem haben wir uns das angetan, wir haben uns sogar auf die Arbeit gefreut, wir haben uns nach dem Event gesehnt. Was hat uns motiviert? Es ist schwer zu erklären. Ich versuche Ihnen das mit dem MEP-Spirit zu erläutern, mit einem Zitat aus der Eröffnungsrede des Präsidenten während meines ersten MEP vom April 2006 in Berlin :

Der MEP-Spirit, der Geist des MEP`s, sind die Dinge, die sich eher unbewusst einschleichen. Es sind Werte wie Toleranz, Neugierde und Aufgeschlossenheit fremden Meinungen und Menschen gegenüber. Die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben, Gesprächs -bereitschaft und die eben schon angesprochene Fähigkeit zum Kompromiss. Der MEP`ler wird unweigerlich auch ein bisschen zu einem Kosmopoliten. Als solcher vertritt er nicht zwingend die Politik der EU oder geht mit Verlauf des europäischen Prozesses konform, sondern kann sich frei, aber mit Bedacht über diese und andere internationale Themen äußern. Diese Werte helfen nicht nur in politischen Diskussionen, in welchen sie jedoch in der Realität zu wenig vorkommen, sondern auch im Alltagsleben.“

Corinna sagte weiter, dass sie nach dieser Einführungsrede den Geist des MEP noch  nicht aufgenommen habe, „doch im Verlaufe des MEP hat er mich erfasst und beflügelt. Ich habe diesen Geist nicht in Berlin gelassen, sondern mit in mein Leben genommen. Eine wunderbare Erfahrung.“